Organisationsformen für die gemeinsame Nutzung von Ressourcen – Von historischen Beispielen bis zu Modellen für die Zukunft.
Basierend auf Studien zur gemeinsamen Nutzung von Alpweiden im Walliser Dorf Törbel hat die Wirtschaftsnobelpreisträgerin Elinor Ostrom acht Prinzipien zur nachhaltigen Verwaltung von gemeinschaftlich genutzten Ressourcen abgeleitet. Die Alpweiden sind nicht ohne Besitz, sondern im Besitz einer Gemeinschaft, die Regeln der Nutzung festlegt, überwacht und das Zuwiederhandeln auch bestraft.
Im Theorieseminar wollen wir die historische Entwicklung der Commons bis in die Gegenwart betrachten und dabei folgende Fragen untersuchen: Wie hat die gemeinsame Nutzung von Commons die Entwicklung der Kulturlandschaft, der Siedlungen, der Städte und der Architektur beeinflusst? Wie werden Commons in der heutigen globalisierten und urbanisierten Welt genutzt?
Welche Formen der gemeinsamen Nutzung von Commons haben sich langfristig bewährt und könnten uns dabei helfen den Ressourcenverbrauch unserer Siedlungen und Städte zu senken? Wie beeinflussen gemeinsam genutzten Commons die Entwicklung von Dörfern und Städten?
Die Studierenden arbeiten in kleinen Teams an verschiedenen Beispielen historischer oder aktueller Gemeingüter in der Schweiz, um einen Atlas der Schweizer Gemeingüter zu beginnen. Das Modul ist als Seminar an fünf Montagen organisiert. An den ersten beiden Montagen wird eine Einführung in das Thema und die Beispiele gegeben. Der dritte Montag wird für die Feldforschung vor Ort genutzt. Der vierte Montag wird für die Analyse und Auswertung der Erkenntnisse aus der Feldforschung genutzt. Am fünften Montag werden alle Ergebnisse zusammengeführt und diskutiert.