«An den See zu kommen, das ist das langfristige Ziel der Bieler Sehnsucht.» (B. Loderer). Mit dem Schüsskanal von 1823 wurde das Gebiet zwischen Altstadt und See trockengelegt, mit der Juragewässerkorrektion von 1861-91 der Seespiegel um 2.5 m abgesenkt und damit das Seeufer weiter weggerückt. Der Eisenbahndamm von 1923 und die vielbefahrere Ländtestrasse schneiden die Stadt vom See ab. Südlich des Bahndamms hat sich die Stadt zwar in Richtung See entwickelt, dennoch wirkt das Seequartier heute aufgrund der wenigen öffentlichen Erdgeschosse und des fehlenden Wohnanteils verschlafen.
Die Eröffnung des Campus der BFH im Jahr 2028 bringt zahlreiche neue Nutzer*innen und damit die Gelegenheit das Seequartier zu beleben. Wir planen studentisches Wohnen kombiniert mit Alterswohnen, Kultur- und Quartiernutzungen auf dem Schönegg- und dem Schlachthofareal. Studierende von heute planen für die Studierenden von morgen, da sie am besten wissen, wie Studierende wohnen und leben möchten. Wir erarbeiten Vorschäge für die städtbauliche Integration, das Raumprogramm, die Typologien und die Materialisierung. Die Resultate unseres Semesters bilden die Grundlage für das Programm eines Architekturwettbewerbes, der 2025 durchgeführt wird. Ziel des Grundeigentümers ist die Realisierung des Projektes bis zur Eröffnung des Campuses.
– Stadtentwicklung und Geschichte von Biel/Bienne.
– Verhältnis Landschaft, See, Stadt und Quartier.
– Historische und zeitgenössische Baukultur der Stadt Biel/Bienne.
– Strategien für die Entwicklung des Seequartiers und den Verbindungen mit den umliegenden Quartieren.
– Verknüpfung von Wohnnutzungen mit Kultur- und Quartiernutzungen.
– Verbindung von Studentischem Wohnen mit anderen Wohnformen.
– Regenerative und klimagerechte Architektur und Stadtentwicklung.
– Regenerative und klimagerechte Materialisierungen und Konstruktionen.
Das Semester ist geprägt von inter- und transdisziplinärer Zusammenarbeit und dem offenen Austausch zwischen Lehre, Forschung und Praxis. Wir arbeiten einzeln, in Gruppen und als Kollektiv. Exkursionen sowie Fachinputs bilden wichtige Inspirationen. Die Studierenden werden ermuntert mit analogen und digitalen Werkzeugen wie Zeichnen, Illustrieren, Collagieren, Fotografieren, Filmen, Modellieren und Simulieren zu experimentieren, um zeitgenössische, historische und theoretische Realitäten zu erkunden und Ideen auszudrücken.
Auf Exkursionen in der Schweiz besichtigen wir Projekte, welche unsere Arbeit am Bezug zwischen Stadt und See, sowie am Bauen entlang eines Bahndamms befruchten werden. Die Reisekosten werden möglichst tief gehalten.