Alltäglich bewegen wir uns durch gebaute Lebenswelt. Sie ist uns so vertraut, dass wir uns fast blind in ihr zu bewegen vermögen. Selten nehmen wir sie bewusst wahr, meistens registrieren wir sie beiläufig: wir erleben sie. Ausserhalb des 60° Grad Konus unseres Sehfelds bleibt vieles unbeachtet. Obgleich also im Alltag selbst übersehen, wirkt gebaute Architektur aus dem Off unserer fokussierten Wahrnehmung auf uns durch sogenannte laterale Qualitäten. Sie können das Leben einfacher, angenehmer machen oder bilden den Rahmen, der unser Leben gut in Szene setzt. Für die Photographie ist es eine Herausforderung, gebaute Infrastruktur und Gebäude so darzustellen, wie wir sie in unserer alltäglichen lateralen Aufmerksamkeit tatsächlich beiläufig erleben. Wo dies gelingt, und wir gleichsam die Kamera „danebenhalten“, können an den Photographien eben solche lateralen Qualitäten von Architektur sichtbar werden, die gerade dadurch gut wirken, dass sie selber out-of-focus unserer Wahrnehmung bleiben. Wir arbeiten analog in Schwarzweiss an zwei Filmaufgaben (werden zu Beginn des Kurses bekannt gegeben). Photoapparate können ausgeliehen werden. Die Dunkelkammer-Sessions finden an 2 Donnerstagen in Burgdorf statt, alle anderen Sitzungen finden an den angegebenen Donnerstagen im Stadtlabor in Biel statt. Ein genaues und verbindliches Kursprogramm wird an der ersten Sitzung mitgeteilt.
Die Studierenden erhalten eine Einführung in die Ästhetik der lateralen Wahrnehmung sowie in Theorie und Praxis der analog-schwarzweiss Photographie. Erwerb von Grundkenntnissen der Arbeit in der Dunkelkammer: Filmentwicklung und Vergrösserung eigener Aufnahmen. Übungen in Perspektive, Bildaufbau, Licht und Schatten, Strukturen, Tiefenschärfe, Detailphotographie etc.
Erfolgreiche Abgaben zu 2 Film-Aufgaben.
Vorlesungen, Arbeiten in der Dunkelkammer, 2 Tischkritiken, Exkursionen (dementsprechend Anpassung des Kursprogramms möglich).