ATELIER JMA-BE 1 (HOLZ)

«Freizeitfabrik» [DE]

Industriebaukultur Biel/Bienne — «Freizeitfabrik» — Umnutzungen als Katalysatoren der Stadtentwicklung

Lina Bo Bardi, Fábrica da Pompéia, Sao Paulo 1982: Umnutzung einer Metallwarenfabrik zu einem Sport- und Kulturzentrum.

BESCHREIBUNG

Seit dem Aufschwung der Uhrenindustrie ab Mitte des 19. Jahrhunderts wird die Wirtschaft und die Identität der Stadt Biel/Bienne und damit auch ihre Baukultur von der Industrie geprägt. In den letzten Jahren wurden wichtige Zeugnisse der Bieler Industriebaukultur abgerissen. Da mit jedem abgebrochenen Fabrikgebäude auch ein Stück Identität und Geschichte der Stadt verloren geht, hat sich Widerstand gegen diese Entwicklung formiert. Im Studienjahr 2023/24 erforschen beide Entwurfsateliers die Bieler Industriebaukultur. Wie ist sie entstanden, was macht sie aus, wie kann sie erhalten und weiterentwickelt werden? Was lernen wir von ihr?

Im Atelier Architektur & Holz «Freizeitfabrik» arbeiten wir an der Umnutzung und Erweiterung der grossmasstäblichen Industriegebäude der Hydrotechnikfirma «Alpha» am Bielersee, die heute als Feuerwehrdepot und als Bootslager genutzt werden. Die attraktive Lage der Fabrikhallen direkt beim Bielersee und nahe von den beiden Stadtzentren von Biel und Nidau ist prädestiniert für intensivere und öffentlichere Nutzungen. Die bestehenden Freizeit- und Kulturangebote können mit neuen Kultur-, Sport-, Gastro-, und Hotelnutzungen ergänzt werden.

Das Atelier  «Freizeitfabrik» wird in enger Zusammenarbeit mit dem Atelier Architektur & Areal, externen Landschafts-Architekt:innen sowie dem BFH-Kompetenzbereich Dencity durchgeführt.

LERNZIELE

  • Geschichte und Bedeutung der Industriebaukultur.
  • Auseinandersetzung mit der Industriebaukultur der Stadt Biel/Bienne.
  • Strategien für Erhalt und Weiterentwicklung der Industriebaukultur.
  • Umnutzungs- und Revitaliserungkonzepte für Industriegebäude und -areale.
  • Verknüpfung mit den umliegenden Freiräumen und Quartieren.
  • Klimagerechte und regenerative Erneuerungsstratgien und -konzepte.
  • Funktionale und atmosphärische Integration von neuen Nutzungen.
  • Materialisierung und Konstruktion von Erneuerungen und Umnutzungen.

LERNFORMEN

Das Semester ist geprägt von inter- und transdisziplinärer Zusammenarbeit und starkem Austausch zwischen Lehre, Forschung und Praxis. Dies erfolgt in unterschiedlichen Lernformen sowie in Einzel- und Gruppenarbeiten. Exkursionen sowie umfassende Fachinputs bilden wichtige Inspirationen während des ganzen Semesters. Der Zudem werden die Studierenden ermuntert spezifische analoge und digitale Werkzeuge wie Zeichnen, Illustrieren, Collagieren, Modellieren und Simulieren auszuprobieren, um zeitgenössische, historische und theoretische Realitäten zu erkunden.

In Kollaboration mit dem Optionskurs «Partizipative Stadtentwicklung» werden qualitative Untersuchungen zu den in den Ateliers bearbeiteten Quartieren erfolgen und in Form eines «Quartieratlas» zusammengeführt. Das Seminar “Reclaiming Venice” in Venedig vermittelt ergänzenden theoretischen Hintergrund zu Revitalisierungen und dem Umgang mit dem Bestand. Der BIM Optionskurs zuzsammen mit den Holzbauingenieur*innen dient als Vorbereitung für das gemeinsame Atelier im FS 2023.

zusätzliche informationen

Auf der Studienreise nach Belgien besichtigen wir Projekte mit spannenden Umnutzungs- und Erneuerungsstrategien, die unsere Arbeit an der Bieler Industriebaukultur befruchten werden. Die Kosten für die Reise werden möglichst tief gehalten, indem wir über Nacht per Flixbus reisen und in einem günstigen, aber guten Hostel übernachten.

Semester
2023-2024 Automne
Module
ATELIER JMA-BE 1 (HOLZ)
Lehrer
Kontakte
Stasia Kremer
Adresse

BFH-AHB
Stadtlabor Biel
Aarbergstrasse 112 (Volkshaus)
2502 Biel

ECTS Kreditpunkte

13

Ort
JMA-Biel
Erster Kontakt

18. September 2023, 9.00 Uhr
Spezialprogramm in den ersten zwei Semesterwochen inkl. einwöchige Studienreise nach Brüssel/Bruxelles und Charleroi (Belgien).

Daten

Jeweils Dienstag und Mittwoch Atelier mit individuellem Coaching. Inputveranstaltungen jeweils Dienstag 09.00 Uhr.

Teilnehmer

6 - 18 Studierende

Sprache

Inputs mehrheitlich auf Deutsch, Tischkritiken und Abgaben auch auf Englisch und Französisch möglich.